Jeff Grubb: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks (2024)

  • "So ist das Leben in diesen von Drachen geplagten Zeiten."

"Die Geister von Ascalon" ist der erste von drei Romanen zu den Weltbestseller-Games "Guild Wars". Jedes Buch ist von anderen Autoren geschrieben, die Fuß in der Gaming-Welt gefasst haben und beim Erschaffen der "Guild Wars"-Spiele beteiligt waren. "Die Geister von Ascalon" wurde von Matt Forbeck und Jeff Grubb verfasst, die beide bereits Computer- und Rollenspiele kreiert haben.
Ich habe "Guild Wars" nicht gespielt, sondern habe mich mit dem Roman "Die Geister von Ascalon" als Frischling in diese Welt gewagt. Vom Worldbuilding bin ich beeindruckt, der Aufbau und Ablauf der Handlung ließ aber sehr viel Raum nach oben.

Inhalt: Dougal ist Schatzjäger und begibt sich immer wieder für Geld in abenteuerliche Gefahren, die meistens nicht ganz legal sind. Als er während einer dieser "Abenteuer" von der Stadtwache geschnappt wird, bietet sich ihm nur eine Möglichkeit sein Leben in Freiheit zu verbringen. Er soll für eine Geheimorganisation namens "Vigil", ein Artefakt beschaffen. Ein Artefakt, das sich innerhalb der zerstörten Mauern von Ascalon befindet. Ascalon, das vor 250 Jahren vom allmächtigen Feindfeuer zerstört wurde und das seitdem von Geistern bevölkert wird.

Cover und Design: Das Cover des broschierten Taschenbuches finde ich sehr ansprechend. Die Farbe ist in Weiß gehalten, im Vordergrund sehen wir aquarellierte Soldaten, die auf Grund der abstrakten Zeichentechnik auch Geister sein könnten. Das Cover verspricht, dass die Handlung düster und möglicherweise auch gruselig werden wird und hat mich direkt angesprochen.
Leider befindet sich im Inneren des Buches keine illustrierte Karte über diese Fantasy-Welt, diese wäre aber sehr dringend notwendig gewesen für all diejenigen die die Computerspiele dazu nicht kennen. Es kommen so viele Orte vor und die Charaktere reisen durch "Energie-Pforten" von Ort zu Ort, so dass man schnell den Überblick verliert. In den Folgebänden gibt es eine Weltkarte und ich habe mich daran orientiert. Ich verstehe nicht, warum diese nicht bereits in Band 1 integriert wurde, wo sie wirklich sehr wichtig gewesen wäre.

Meine Meinung:Ich habe die Computerspiele von "Guild Wars" nicht gespielt, sondern habe erst mit dem Roman einen Einblick in diese fantastische und sehr komplexe Welt erhalten. Ich muss sagen, dass mich diese Welt mit seinen außergewöhnlichen Bewohnern wirklich sehr beeindruckt hat, dies kann man aber nicht wirklich den Autoren zuschreiben, da die Welt mit den Spielen ja bereits zuvor existiert hat. Das Talent der Autoren bestand darin eine spannende Handlung zu erschaffen, daraus jedoch auch eine spannende Geschichte zu knüpfen, das gelang ihnen weniger gut. Der Schreibstil war mir persönlich ein bisschen zu einfach. Es wurde das Geschehen und vor allem die Kampfszenen zwar sehr detailliert und begreiflich dargestellt, die Gefühle und Emotionen der Charaktere kamen mir durch diesen sehr einfachen Schreibstil aber zu kurz. Die Handlung war gut, jedoch wurde in der Mitte zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt und das Ende dafür zu schnell abgehandelt.
Bereits zu Beginn wird man mitten ins Geschehen geworfen und es wird bereits unglaublich spannend. Auch einige Charaktere lernt man bereits am Anfang näher kennen. Der Start hat mir sehr gut gefallen und ich war vor allem von den außergewöhnlichen Charakteren beeindruckt. In dieser Welt gibt es nämlich sehr viele fantastische Völker, wie ich sie bisher in Fantasy-Romanen noch nie gesehen habe. Neben gewöhnlichen Menschen gibt es das Volk der Asura, unglaublich intelligente kleine Wesen, die mich optisch an Meister Yoda von Star Wars erinnerten, die soziale Kompetenz lässt bei ihnen aber zu wünschen übrig. Dann gibt es die Sylvari, feenartige Geschöpfe die mehr Pflanzen gleichen als Menschen und Zugriff auf Naturmagie haben. Die Charr sind raubtierartige Katzenwesen, die für den Krieg und das Kämpfen leben und die Norn sind Riesen und Gestaltwandler, die vom Wesen aber das typische "Zwergenbild" vermitteln. Zwerge sind mit ihrem lauten und proletenhaften Getue immer meine Lieblinge und somit konnten die Norn auch sofort mein Herz zum Lächeln bringen.
Die Welt befindet sich seit unzähligen Zeiten im Krieg. Nicht nur innerhalb der Völker, sondern auch Drachen machen den Bewohnern das Leben schwer. Da ich die "Guild Wars"-Spiele nicht kenne, kenne ich natürlich auch nicht die Geschichte dazu, aber es wird sofort klar wie komplex und riesig sie ist. Von diesem wirklich außergewöhnlichen World-Building war ich wirklich beeindruckt, leider ist es den Autoren aber nicht gelungen mir die Vergangenheit dieser Welt deutlich zu vermitteln und die Erklärungen und kurzen Erwähnungen von diversen vergangenen Ereignissen waren wirr und unzusammenhängend, wenn man sich damit nicht schon vorher auskennt. Zu Beginn des Buches befindet sich zwar eine Zeitachse mit vergangen Ereignissen, aber wirklich hilfreich war diese für mich als "Neuling" nicht unbedingt, weil ich mit den Begriffen und Namen einfach nichts anfangen konnte.

Als Leserin habe ich die ganze Zeit auf das sagenumwobene Ascalon hingefiebert, diese Stadt um die sich so viele Mythen und Geheimnisse ranken, aber bei zwei Drittel des Buches waren unsere Helden noch immer auf der Reise und es schien als würden sie nie am Ziel ankommen. Als es dann endlich doch so weit war, überschlugen sich die Ereignisse und das Finale war zwar gut und auch sehr spannend, aber viel zu schnell abgewickelt. Die überraschende Wendung am Ende war für mich bereits vorhersehbar und kam daher nicht ganz so überraschend, aber sie hat mich dennoch überzeugt. Die letzten Zeilen haben mir dann trotz der dramatischen Wendungen noch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und ich habe das Buch mit guten Gefühlen beendet. Einige Dinge wurden offen gelassen, da es sich aber um einen Roman zu einem komplexen Fantasy-Game handelt, hat mich das nicht weiter gestört.

Das Buch trumpft mit einer fantastischen Welt und außergewöhnlichen, völlig neuen Charakteren, auch die Handlung war spannend, der Schreibstil und der Weg zum Ziel ließen aber zu Wünschen übrig. Da mir die Bewohner dieser Welt aber dermaßen zugesagt haben, werde ich die Reihe ganz sicher weiter verfolgen, vor allem weil jeder Roman von anderen Autoren geschrieben wurden. Ich habe also die Hoffnung, dass mir der Schreibstil von den Folgebänden mehr zusagen wird.
"Die Geister von Ascalon" ist für Gamer der Computerspiele als "Schmankerl für Zwischendurch" bestimmt sehr gut geeignet, für Neulinge in dieser Welt aber schwierig. Für diejenigen, die "Guild Wars" nicht kennen, würde ich das Buch nur eingefleischten Fantasy-Fans empfehlen, die mal Lust auf völlig neue Wesen und Charaktere haben. Es ist auf jeden Fall mal was Anderes und konnte mich gut unterhalten.

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Author: Aron Pacocha

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Name: Aron Pacocha

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